Positive Erfahrungen in Freiwilligendiensten in Förderschulen und Werkstätten

Nachdem ich im März 2019 mein Abitur absolviert hatte, stand ich wie wohl 99 von 100 Abiturienten vor zwei alternierenden Dingen: Reizüberflutung und einem noch viel gigantischerem Nichts. Um mich irgendwie in dem bunten Potpourri bestehend aus abertausenden Studiengängen und Ausbildungsplätzen zurechtzufinden, beschloss ich also nichts dergleichen sofort zu beginnen. Stattdessen beschloss ich über ein Jahr damit zu verbringen möglichst viele praktische Erfahrungen zu sammeln und mich so mit verschiedenen Optionen auseinanderzusetzen.

Da meine Interessen sich auf Kunst, Lehramt und „irgendwas Soziales“ beschränkten suchte ich zu Beginn nach Freiwilligendienststellen in Kultureinrichtungen, musste aber ziemlich schnell feststellen, dass keine Stelle wirklich mein Interesse weckte.

In den Wochen darauf erfuhr ich von immer mehr Menschen über deren positive Erfahrungen in Freiwilligendiensten in Förderschulen und Werkstätten und beschloss daraufhin in verschiedenen sozialen Einrichtungen zu hospitieren.

Ich informierte mich also über mögliche Träger, deren Leitbild und Leistungen und bewarb mich dann bei dem, der mir am meisten zusagte. In der Bewerbung gab ich an, genau wo, wann und in welcher Art von Einrichtung ich gerne mein FSJ machen würde. So wurde ich innerhalb weniger Tage an die Schule Hirtenweg, sowie an weitere Förder- und Stadtteilschulen vermittelt, an denen ich kurz darauf hospitierte.

Die Entscheidung, wo ich mein FSJ absolvieren würde, war leicht.

An der Schule Hirtenweg erwartete mich ein herzliches und aufgeschlossenes Kollegium, welches stärkenorientiert und beherzt mit Schülern arbeitet. Besonders begeisterte mich die Schülerfirma, in der ich hospitierte. Hier gewinnen die Schüler in ihrem elften Schulbesuchsjahr Einblicke in unternehmerisches Denken und können selbst eine Vielzahl eigener Projekte verwirklichen.

Nach über 6 Monaten, die ich als FSJler an der Schule Hirtenweg verbracht habe, wird mir nicht nur klar, wie schnell diese Zeit eigentlich vergangen ist, sondern auch wie viel sich bei mir selbst getan hat. Durch den Kontakt mit Lehrern, Erziehern, Therapeuten und Schülern, sowie durch Schulungen, die sowohl von der Schule selbst, als auch vom Träger angeboten werden, habe ich nicht nur enorm viel über Pädagogik, sondern auch über das Berufsleben generell erfahren. Durch den ständigen Austausch und die Möglichkeit mich selbst praktisch einzubringen fällt es mir um einiges leichter eigene Stärken und Schwächen zu erkennen und mich in der Berufswelt zu orientieren.

Jonas