Landessportfest
Sportfest
Dienstag, 7:00 Uhr, Alsterdorfer Sporthalle. Die „Aufbauer“ kommen, nicht für ein Konzert, sondern für ein Sportfest. Ein besonderes Sportfest, den jährlichen Wettbewerb zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein der ehemaligen Schulen für Körperbehinderte (heute: Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung). Die Fakten: 300 SchülerInnen, 90 Begleitpersonen, sieben Wettbewerbe. Aber eben auch 18 Elektro-Rollstühle, 33 Sport Rollstühle und 14 spezielle Laufgeräte (NF-Walker).
Hoch her geht es immer beim Torwartball, eine Variante des Fußballs. Hier muss das Team dem eigenen, im Rollstuhl sitzenden Torwart den Ball zuspielen. Dazwischen ist es fast normaler Fußball 3:3. Wie in fast jedem Jahr, waren die Oldenburger nicht zu schlagen.
Beim E-Hockey dagegen gilt noch das olympische Motto und so wird auch mal ein Spieler an eine andere Schule „ausgeliehen“, wenn es zu einem 4:4 nicht reicht. Gespielt wird dies ausschließlich von schwerstbehinderten SchülerInnen im Elektro-Rolli, die mit einem T-förmigen Schläger einen Golfball über den Boden ins Tor zu schieben versuchen. Vom Tor bis zum Schläger ist alles Marke Eigenbau, hergestellt in der Regel von ErgotherapeutInnen, die damit zu einer erheblichen Selbständigkeit und Lebensqualität beitragen.
Insgesamt 15 Teams haben sich zum Zielrollen angemeldet. Nacheinander müssen je vier Bälle pro Team, den Platz in am Boden liegenden Reifen finden. Hier wird mit minimalem körperlichem Einsatz konzentriert gepunktet. Etwas mehr Kraft und taktisches Verständnis erfordert das Spiel Ball unter die Schnur. Sitzend muss der Ball unter der Schnur gegen die gegnerische, gut bewachte, Bank geschlagen werden. In dem mit 17 Teams am höchsten frequentierten Wettbewerb, wurde in zwei Leistungsgruppen differenziert bis kurz vor der Siegerehrung gespielt. Die letzten Spiele aber bestritten dieRollstuhl-Basketballer, ein Sportart, die immer bekannter wird. Hier wird auf Korbballständer gespielt, das erhöht die Erfolgsquote. Und das man beim Volleyball auch im Stehen ins Schwitzen kommt, ist jedes Jahr beim Ball über die Schnur zu erkennen. Reduziert auf vier Spieler in einem kleinen Feld sind alle gefordert.
Zum ersten Mal im Wettbewerb waren die NF-Walker. Hier mussten immer zwei SchülerInnen gegen zwei andere „laufen“. Dabei sind die Sportler in einer Art Gehwagen eingespannt, der ihnen als Rollstuhlfahrer die Möglichkeit zur Fortbewegung wie Läufer gibt. Die anschließende separate Siegerehrung brachte für alle eine Medaille.

Die Siegerehrung wurde eingeläutet vom Chor der Schule Hirtenweg mit einem afrikanischen Mitmach-Lied und einem Extra Sportsong. So kamen die „Aufbauer“ und alle Gäste dann doch noch zu ihrem Konzert.
Ansprechpartnerin an der Schule: Frauke Paelke